Interview: „Bots haben kein Gewissen!“

Interview Olaf Wiese Bots haben kein Gewissen!

Interview mit Olaf Wiese

Wir haben mit adata-Inhaber Olaf Wiese über Fluch und Segen von ChatGPT gesprochen und dabei viel Neues erfahren.

Lieber Olaf, wie beurteilst Du den Nutzen von ChatGPT für die Arbeitswelt?

ChatGPT kann in der Arbeitswelt auf verschiedene Weise nützlich sein. Mit Blick auf HR kann ein solches Tool den Mitarbeitern helfen, schnell und effizient bestimmte Dinge zu erfahren, die sie ansonsten umständlich in der Personalabteilung erfragen müssten. Der Bot kann auch in der Kundenbetreuung und im Kundenservice eingesetzt werden, um schnelle und genaue Antworten auf häufig gestellte Fragen zu liefern.

 

Welche potenziellen Gefahren siehst Du bei der Verwendung von ChatGPT im Arbeitsleben?

Wenn Mitarbeiter nur noch mit Chatbots kommunizieren, bekommen sie irgendwann Probleme mit der zwischenmenschlichen Kommunikation, auch im Arbeitsleben. Außerdem könnten Datenschutzrisiken entstehen, wenn sensible Informationen unbeabsichtigt an Chatbots weitergegeben werden. Bots haben kein Gewissen und keine Fähigkeit zur Selbstreflexion – das kann im Extremfall auch mal übel enden.

 

Welche Schritte sollten Unternehmen gehen, um den Nutzen des Bots zu maximieren und den Risiken zu begegnen?

Unternehmen sollten klare Richtlinien für die Verwendung von ChatGPT haben und Mitarbeiter entsprechend schulen. Es ist auch wichtig, das Feedback der Mitarbeiter zu berücksichtigen und ihnen zu ermöglichen, ihre Bedenken und Vorschläge zu äußern. Außerdem muss der Datenschutz jederzeit zu 100 Prozent gewährleistet sein. Chatbots dürfen ausschließlich auf jene Informationen zugreifen, die sie zur Erfüllung der ihnen zugedachten Aufgaben benötigen.

Abschließend hilft vielleicht auch eine grundsätzliche Einsicht: Jede neue Technik übernimmt Aufgaben, die zuvor von Menschen erledigt wurden – das war schon immer so. Die Menschheit ist daran bis heute nicht zugrunde gegangen, sondern gewachsen.