Interview: Der Payroll-Feuerwehrmann

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Ein Gespräch mit dem Payroll-Interim-Manager Bernhard Poetschki

Lohnabrechnung im Chaos, Prozesse am Limit, fehlendes Know-how? Dann schlägt die Stunde von Bernhard Poetschki. Als Interim-Manager springt er dort ein, wo andere nicht mehr weiterwissen – mit klarem Kopf, viel Erfahrung und einem Ziel: die Payroll wieder auf Kurs bringen. Wir haben mit Bernhard über die besonderen Anforderungen an seine ungewöhnliche Tätigkeit gesprochen und darüber, warum die Menschlichkeit gerade in schwierigen Gewässern nie zu kurz kommen darf.

 

Bernhard, du bist als Interim-Manager Payroll deutschlandweit im Einsatz. Was genau machst du in deinen Projekten?

Ich werde meist dann geholt, wenn es brennt: Ausfall im Payroll-Team, Systemumstellung, Spezialthemen wie Altersteilzeit oder neue Tarifmodelle. Ich steige schnell ein, analysiere den Status quo, bringe Ordnung in die Abläufe und begleite das Team so lange, bis es wieder eigenständig arbeiten kann. Dann ziehe ich mich zurück.

Klingt nach einer Mischung aus Feuerwehr und Architekt.

Gute Beschreibung! Ich lösche nicht nur, ich baue auch auf: neue Prozesse, klare Zuständigkeiten, saubere Dokumentation. Gerade bei mittelständischen Betrieben fehlt oft das strukturierte Payroll-Wissen im Haus. Da bin ich Sparringspartner – auf Augenhöhe, aber mit Hands-on-Mentalität.

Dein Weg in die Payroll war eher untypisch. Wie hat alles angefangen?

Nach der Bundeswehr bin ich über ein Personalbüro zur Lohnabrechnung gekommen. Das Thema hat mich sofort gepackt. Ich habe mich weitergebildet, neue Systeme eingeführt, die Abrechnung für unterschiedliche Bundesländer mit Berlin-Zulage betreut. Payroll ist komplex – und genau das reizt mich.

Was schätzt du an der Arbeit in der Payroll besonders?

Die Kombination aus Technik, Gesetz und Mensch. Es reicht nicht, nur Paragrafen zu kennen – du brauchst auch Empathie. Eine saubere Abrechnung schafft Vertrauen. Und bei Kündigungen, Zeugnissen oder Bescheinigungen zeigt sich, ob jemand Haltung hat.

Was unterscheidet dich von anderen?

Ich komme nicht mit der Theorie, sondern mit Lösungen. Ich weiß, wo typische Fehlerquellen liegen, kenne die Stolperfallen bei Systemwechseln und habe ein Gespür dafür, wie man Teams mitnimmt. Ich bin kein Berater, der nur PowerPoint-Präsentationen schreibt – ich packe mit an.

Was sind typische Fragen, die dir Kunden stellen?

„Wie stelle ich dauerhaft korrekte Sonderzahlungen sicher?“ – „Wie setzen wir Altersteilzeit sauber um?“ – oder ganz offen: „Wie bekommen wir das überhaupt geregelt?“ Ich nehme die Komplexität raus, baue stabile Prozesse auf und sorge dafür, dass das Team weiß, was es tut.

Und wenn du wieder gehst?

Dann läuft’s. Mein Ziel ist immer, mich überflüssig zu machen. Payroll muss im Alltag funktionieren – nicht nur, wenn ich da bin.

 

Lieber Bernhard, vielen Dank für das Gespräch!

www.poetschki.de

Typische Einsatzszenarien für Interim-Manager Payroll

 
Personalausfall überbrücken

Krankheit, Kündigung oder Elternzeit im Payroll-Team – und die Abrechnung muss trotzdem laufen.

Systemumstellung begleiten

Einführung oder Migration von Abrechnungssoftware erfordert Erfahrung – besonders in der Übergangsphase.

Compliance sichern

Neue Gesetze, ELStAM-Probleme, Sozialversicherungsfragen: Ein IM sorgt für rechtssichere Prozesse.

Abrechnung stabilisieren

Bei hoher Fehlerquote, Rückfragen oder Chaos in der Dokumentation hilft ein externer Profi, die Abläufe zu ordnen.

Sonderprojekte umsetzen

Ob die Einführung von Langzeitkonten, neue Versorgungswerke in der Payroll umsetzen oder Entsendungsrichtlinien mitgestalten – wenn’s kompliziert wird, hilft spezialisierte Projektunterstützung.

Outsourcing vorbereiten

Wer die Payroll extern vergeben will, braucht saubere Prozesse, vollständige Daten und einen klaren Übergabeplan.

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